Es gibt Namen, die der Zahn der Zeit verblassen lässt, und es gibt andere, die überraschend zurückkehren, als hätte die Vergangenheit Sinn für Humor. Fabius de’ Vecchis war Bischof von Montalcino, Erbauer von Palästen, eine mächtige Stimme seiner Zeit. Niemand hätte darauf gewettet, dass sein Andenken Jahrhunderte später nicht in einem kirchlichen Archiv leuchten würde, sondern auf einem Etikett. Aber so ist die Toskana: manchmal kanonisiert sie Heilige, manchmal Weine. Im Jahr 1672 ließ der Bischof den Palazzo Piccolomini errichten. Stein auf Stein, Symbol für Macht und Beständigkeit. In seinem Kopf lag die Ewigkeit dort, in der Architektur, im Marmor, in der Feierlichkeit. Was er sich nicht vorstellen konnte, war, dass die Zeit Soutanen archivieren und Geschmack bewahren würde. Das Anwesen, Erbe dieser Geschichte von Abstammung und Autorität, landete in den Händen von Giuseppe Bianchini, einem Mann, der die Tradition respektierte, sich aber nicht vor ihr beugte. Montalcino verehrte den Sangiovese wie ein Dogma; Bianchini blickte nach Frankreich, streichelte gedanklich seine Syrah und dachte: Warum nicht hier? Das war keine Entscheidung: Es war eine Rebellion. Und so entstand Fabivs: ein Wein mit dem Namen eines Bischofs und der Seele eines Aufrührers. Ein sortenreiner Syrah, der zwischen 240 und 360 Metern auf eozänen Böden gedeiht. Im Weingut fermentiert er in Stahl, reift in Eiche und ruht in Flaschen, bevor er in die Welt hinausgeht. Ciacci Piccolomini d'Aragona Fabivs ist ernst, direkt und elegant. Ein Wein, der den Namen eines Bischofs trägt, aber die Seele eines Dissidenten besitzt. Ein sortenreiner Wein, der keine Erlaubnis einholt und beweist, dass die Ewigkeit aus önologischer Sicht nicht immer auf den Altären zu finden ist; manchmal liegt sie in den Fässern.